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Titel: The Experiential Self

Autor: Dan Zahavi

Der Text beginnt mit drei Sartre-Zitaten, so dass man glauben könnte, es handele sich um eine Abhandlung über Sartre. Der Eindruck täuscht jedoch: es geht um eine Erörterung des Begriffs des "Selbst" oder des "Selbstbewusstseins". Der Autor argumentiert gegen die Vorstellung, bei dem Selbst handele es sich um eine Illusion. Er plädiert stattdessen für einen mehrdeutigen Begriff des Selbsts. Demnach ist das Selbst diachronisch aufzufassen; seine Identität ist zwar problematisch, ihm muss aber dennoch im Sinne einer Meinigkeit des Bewusstseins eine geminderte Form der Identität zugeschrieben werden.

Die Argumentation Zahavis wirkt etwas umständlich, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die Gegen-Positionen, welche das Selbst als Illusion erweisen wollen,  extrem simple Auffassungen darstellen. Sie gehen von einer klaren Zweiteilung zwischen Realität und Illusion aus. Entweder eine Entität ist real oder sie ist illusionär, tertium non datur. Dass es in der Welt viele Formen von "Realität" gibt, scheint diesen Autoren fremd zu sein.

Die Gegen-Positionen bestehen darin, eine möglichst genaue Definition des Selbst vorzulegen, um dann anschließend diesen Begriff des Selbst als Illusion zu erweisen. Dabei wird im Sinne Zahavis übersehen, dass das eigentliche Problem nicht in der Widerlegung zu sehen ist, sondern in der Definition selbst.

Die Existenzphilosophen Kierkegaard, Heidegger und Sartre habe angemessene Begriffe des Selbst vorgelegt, die den Vorstellungen Zahavis recht nahe kommen. Kierkegaard sagt, das Selbst sei ein Verhältnis, das sich zu sich selbst verhält; Heidegger bezeichnet das Selbst als Sorge und Sartre spricht davon, dass Freiheit und Verzeitlichung dasselbe seien. Er sieht das Selbst in der ekstatischen Einheit der Zeitlichkeit. Zahavi scheint sich in diese Richtung orientieren zu wollen.